13 Tipps für bessere Texte

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Jede Person kann schrei­ben. Daran glaube ich ganz fest. Doch hin und wie­der über­kommen einen doch Zwei­fel, ob das, was man nie­der­ge­schrie­ben hat, wirklich gut ist. Heute möchte ich dir des­wegen 13 Tipps verraten, die dir helfen, deine Texte zu ver­bessern. Vielleicht hel­fen sie dir sogar, dei­nen ei­genen Stil zu finden.

1. Verbanne Füllwörter aus deinem Text

Frag dich bei Füll­wörtern wie anscheinend, eigentlich, sehr oder halt, ob dein Text die­se Wör­ter tat­säch­lich benö­tigt und sie einen Mehr­wert ha­ben. Wenn nicht, streich sie. So verbesserst du den Lesefluss.

2. Trenn dich von Sätzen

Auch wenn es weh­tut, sich von Sätzen zu trennen, ist es sinn­voll, wenn der Satz kei­nen weite­ren Sinn hat und dein Text gut ohne ihn aus­kommt. Du möchtest einen präg­nan­ten und unter­halt­samen Text schaffen. Sorg da­für, dass jeder Satz dich die­sem Ziel näher­bringt und eine prä­zise Aus­sage enthält.

3. Vermeide Pleonasmen

Pleonasmen sind sinn­gleiche Wörter, die auf­einan­der fol­gen und ge­stri­chen werden können. Ein paar Bei­spiele ge­fällig? Gratis Ge­schenk, zwei Zwillin­ge, wei­ßer Schimmel, männ­li­cher Teil­nehmer, run­de Kugel.

4. Ein Punkt ist dein Freund

Schachtelsätze zeigen, was für ein*e Wort­akrobat*in du bist, je­doch sind sie für dei­ne Leser*innen meist nicht schön zu lesen. Streich doch ab und zu ein Komma und setz statt­dessen einen Punkt.

5. Abstand schaffen und überarbeiten

Dies ist ein Tipp, den ich auch für meine Blog­bei­träge nutze. Ich schreibe den Text run­ter, lasse ihn eini­ge Tage ruhen und über­arbei­te ihn, so­bald ich etwas Ab­stand zum Text be­kommen habe. So habe ich ei­nen kla­ren Blick auf den Text und kann ihm den Fein­schliff ver­passen. Bei einem Ro­man dür­fen auch gerne Wo­chen zwi­schen dem Schrei­ben und der Über­arbei­tung liegen.

6. Streiche nichtssagende Adjektive und Adverbien

Ähnlich wie Füll­wörter blähen unnö­tige Adjek­tive und Ad­ver­bien dei­nen Text auf. Adjek­tive können an den rich­ti­gen Text­stellen wunder­bare Bil­der im Kopf dei­ner Leser*innen er­zeugen, über­leg dir also, wo du sie wir­kungs­voll nutzen kannst und wo du lie­ber auf andere Stil­mittel zurück­greifst.

7. Verwende Auslassungspunkte richtig

Wenn Auslassungspunkte am Ende eines Satzes stehen, ent­fällt der Schluss­punkt (Aus­nahme: Frage- und Aus­rufe­zeichen).

Wenn Auslassungs­punkte hinter einem voll­ständigen Wort stehen, wird ein ge­schütz­tes Leer­zeichen ge­setzt (Gestern war ich pro­duktiv, aber heute …).

Wenn ein Wort mitten­drin endet, wird zwischen dem letz­ten Buch­staben und den Aus­lassungs­punkten kein Leer­zeichen gesetzt (Ich kann es nicht glau…).

8. Achte auf abwechslungsreiche Satzanfänge

Variiere bei deinen Satz­anfän­gen und lass nicht jeden Satz mit einem Per­sonal­pro­nomen, einem Na­men oder einem Arti­kel be­ginnen. Achte auch darauf, dass auf­einander­fol­gende Sätze nicht mit dem glei­chen Wort be­ginnen. Dies ge­schieht leicht, wenn man Texte erst mal runter­schreibt. Für deine Roh­fassung ist das auch voll­kommen in Ordnung, sollte aber bei der Über­arbei­tung an­ge­gan­gen werden.

9. Streiche Offensichtliches

Gewisse Handlungs­abläufe sind in der Re­gel ein­deutig, sodass bestimmte De­tails mit gutem Ge­wissen ge­strichen wer­den dürfen. Die Aus­sage »Sie griff mit der Hand nach der Fern­be­dienung« kommt bei­spiels­weise gut ohne den Hin­weis »mit der Hand« aus.

10. Benutze hin und her richtig

Den Unterschied zwi­schen hinun­ter und her­unter ist gar nicht mal so schwer. Grund­sätz­lich gilt, dass man her ver­wen­det, wenn etwas auf den Er­zäh­ler zu­kommt, und hin, wenn sich et­was vom Er­zäh­ler entfernt.

11. Achte auf die korrekte Anwendung von Sprecherverben

Bei den Inquit­formeln (sag­te er, frag­te sie) ist es schön, wenn man mit­unter krea­tiv wird. Aller­dings gibt es be­stimmte For­mulie­rungen, die mit wört­li­cher Rede nicht funkti­onie­ren. So lässt sich wört­liche Rede bei­spiels­weise nicht la­chen oder schmunzeln.

12. Vermeide den inflationären Einsatz von Inquitformeln

Aufgreifend auf Punkt 11: Inquitformeln ver­deut­lichen, welche Figur spricht. Ist dies offen­sicht­lich, braucht nicht jede wört­li­che Rede ein Sprecher­verb. Wenn du auf den in­fla­tio­nären Ge­brauch von Inquit­formeln ver­zich­test, kannst du ge­schickt Tempo in ein Ge­spräch brin­gen, ohne deine Leser*innen aus dem Dia­log zu reißen.

13. Show don't tell

Zum Schluss noch das klassi­sche Show don’t tell, also zei­gen statt be­haupten. Auch wenn du die­se Regel schon un­zähl­ige Male gehört hast, ist sie un­glaub­lich wert­voll und ich empfeh­le sie dir von Her­zen. Nicht nur er­zeugt Showing ein Bild im Kopf deiner Leser*innen, es sorgt auch dafür, dass du dei­nen Leser*innen nicht zu viel vor­weg­nimmst und ihnen nichts dik­tierst.

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