Kürzlich hat mich eine Autorin gefragt, ob ich Tipps fürs Worldbuilding habe, also dem Aufbau einer imaginären Welt. Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und finde, dass man sich als Autor*in zunächst darüber bewusst werden sollte, welche Aspekte beim Weltenbau für die Geschichte relevant sind: Ist es wichtig, dass die Leser*innen die gesamte Welt kennen, oder spielt nur ein kleiner Teil der imaginären Welt eine Rolle?
Wenn die gesamte Welt relevant ist (bspw. bei umfangreichen Titeln wie A Game of Thrones von George R. R. Martin), ist eine detaillierte Auseinandersetzung mit der imaginären Welt erforderlich. Ich empfehle, jede bedeutsame Region/Stadt wie ein eigenes Land zu erkunden: Wie ist die Kleidung, die Sprache, die Geografie, das Klima, der Verkehr? Gibt es Gesetze, Bräuche oder Traditionen? Wie sehen diese aus und wie unterscheiden sie sich von denen anderer Regionen/Städte?
Nicht alle Aspekte müssen vorab festgelegt werden – auch wenn das durchaus hilfreich sein kann –, sondern können beim Schreiben erforscht werden. Es müssen auch nicht alle genannten Punkte bis ins kleinste Detail ausgearbeitet werden, aber ich finde, dass sie viel zu einem umfangreichen Worldbuilding beitragen können.
Wenn eure Handlung nur in einem kleinen Teil der Welt spielt, müsst ihr natürlich nicht so weit denken und könnt euch auf das konzentrieren, was für euren Schauplatz sowie eure Figuren von Bedeutung ist. Diese Aspekte solltet ihr euren Leser*innen erklären, wobei es sich anbietet, gewisse Details wie Wetter, Religion, Traditionen, Politik usw. mit dem Alltag eurer Figuren zu verknüpfen.
Mein Tipp: Überlegt euch, welche Aspekte für eure Leser*innen besonders wichtig sind, gebt ihnen einen Kontext und macht eure Leser*innen so mit der fiktiven Umgebung vertraut.