Jede Person kann schreiben. Daran glaube ich ganz fest. Doch hin und wieder überkommen einen doch Zweifel, ob das, was man niedergeschrieben hat, wirklich gut ist. Heute möchte ich dir deswegen 13 Tipps verraten, die dir helfen, deine Texte zu verbessern. Vielleicht helfen sie dir sogar, deinen eigenen Stil zu finden.
Frag dich bei Füllwörtern wie anscheinend, eigentlich, sehr oder halt, ob dein Text diese Wörter tatsächlich benötigt und sie einen Mehrwert haben. Wenn nicht, streich sie. So verbesserst du den Lesefluss.
Auch wenn es wehtut, sich von Sätzen zu trennen, ist es sinnvoll, wenn der Satz keinen weiteren Sinn hat und dein Text gut ohne ihn auskommt. Du möchtest einen prägnanten und unterhaltsamen Text schaffen. Sorg dafür, dass jeder Satz dich diesem Ziel näherbringt und eine präzise Aussage enthält.
Pleonasmen sind sinngleiche Wörter, die aufeinander folgen und gestrichen werden können. Ein paar Beispiele gefällig? Gratis Geschenk, zwei Zwillinge, weißer Schimmel, männlicher Teilnehmer, runde Kugel.
Schachtelsätze zeigen, was für ein*e Wortakrobat*in du bist, jedoch sind sie für deine Leser*innen meist nicht schön zu lesen. Streich doch ab und zu ein Komma und setz stattdessen einen Punkt.
Dies ist ein Tipp, den ich auch für meine Blogbeiträge nutze. Ich schreibe den Text runter, lasse ihn einige Tage ruhen und überarbeite ihn, sobald ich etwas Abstand zum Text bekommen habe. So habe ich einen klaren Blick auf den Text und kann ihm den Feinschliff verpassen. Bei einem Roman dürfen auch gerne Wochen zwischen dem Schreiben und der Überarbeitung liegen.
Ähnlich wie Füllwörter blähen unnötige Adjektive und Adverbien deinen Text auf. Adjektive können an den richtigen Textstellen wunderbare Bilder im Kopf deiner Leser*innen erzeugen, überleg dir also, wo du sie wirkungsvoll nutzen kannst und wo du lieber auf andere Stilmittel zurückgreifst.
Wenn Auslassungspunkte am Ende eines Satzes stehen, entfällt der Schlusspunkt (Ausnahme: Frage- und Ausrufezeichen).
Wenn Auslassungspunkte hinter einem vollständigen Wort stehen, wird ein geschütztes Leerzeichen gesetzt (Gestern war ich produktiv, aber heute …).
Wenn ein Wort mittendrin endet, wird zwischen dem letzten Buchstaben und den Auslassungspunkten kein Leerzeichen gesetzt (Ich kann es nicht glau…).
Variiere bei deinen Satzanfängen und lass nicht jeden Satz mit einem Personalpronomen, einem Namen oder einem Artikel beginnen. Achte auch darauf, dass aufeinanderfolgende Sätze nicht mit dem gleichen Wort beginnen. Dies geschieht leicht, wenn man Texte erst mal runterschreibt. Für deine Rohfassung ist das auch vollkommen in Ordnung, sollte aber bei der Überarbeitung angegangen werden.
Gewisse Handlungsabläufe sind in der Regel eindeutig, sodass bestimmte Details mit gutem Gewissen gestrichen werden dürfen. Die Aussage »Sie griff mit der Hand nach der Fernbedienung« kommt beispielsweise gut ohne den Hinweis »mit der Hand« aus.
Den Unterschied zwischen hinunter und herunter ist gar nicht mal so schwer. Grundsätzlich gilt, dass man her verwendet, wenn etwas auf den Erzähler zukommt, und hin, wenn sich etwas vom Erzähler entfernt.
Bei den Inquitformeln (sagte er, fragte sie) ist es schön, wenn man mitunter kreativ wird. Allerdings gibt es bestimmte Formulierungen, die mit wörtlicher Rede nicht funktionieren. So lässt sich wörtliche Rede beispielsweise nicht lachen oder schmunzeln.
Aufgreifend auf Punkt 11: Inquitformeln verdeutlichen, welche Figur spricht. Ist dies offensichtlich, braucht nicht jede wörtliche Rede ein Sprecherverb. Wenn du auf den inflationären Gebrauch von Inquitformeln verzichtest, kannst du geschickt Tempo in ein Gespräch bringen, ohne deine Leser*innen aus dem Dialog zu reißen.
Zum Schluss noch das klassische Show don’t tell, also zeigen statt behaupten. Auch wenn du diese Regel schon unzählige Male gehört hast, ist sie unglaublich wertvoll und ich empfehle sie dir von Herzen. Nicht nur erzeugt Showing ein Bild im Kopf deiner Leser*innen, es sorgt auch dafür, dass du deinen Leser*innen nicht zu viel vorwegnimmst und ihnen nichts diktierst.