Das letzte Wort

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Das Lektorat hat nicht das letzte Wort. 

Dieser Satz muss eigentlich gar nicht weiter ergänzt werden. Als Autor*in überlegst du dir Figuren, Handlungsstränge und schreibst alles nieder. Das ist ein Haufen Arbeit, und es erfordert Mut, den nächsten Schritt zu gehen: den Text an eine Vertrauensperson zu schicken, um konstruktives Feedback einzuholen.

Dass viele Autor*innen die Sorge haben, Lektor*innen würden in den Text grätschen, ihn zerreißen und umschreiben, ist bekannt. Aber lass mich eins sagen: Es ist und bleibt dein Text. Das Lektorat hat nicht das letzte Wort. Die Entscheidung liegt immer bei dir. Denn letztlich soll mithilfe eines Lektorats die Geschichte entstehen, die dich als Autor*in glücklich macht und mit der du zu einhundert Prozent zufrieden bist.

Ich gebe dir mit meiner Arbeit Anmerkungen und Vorschläge mit auf den Weg. Und genau darauf liegt die Betonung: Es sind Vorschläge, und du entscheidest, wie du mit diesen Vorschlägen umgehst.

Vielleicht sagst du: Jup, das sehe ich auch so, ich übernehme es in meinen Text.

Vielleicht sagst du auch: Jup, den Grundgedanken verstehe ich, der Vorschlag zur Umsetzung überzeugt mich aber nicht einhundertprozentig. Dafür inspiriert er mich, und ich mache etwas Eigenes daraus.

Oder aber du sagst: Nope, das passt nicht zu meinem Text, ich lehne diesen Vorschlag ab.

Alle drei Varianten – und all die anderen, die im Laufe eines Lektorats entstehen – sind valide, denn du als Autor*in entscheidest, womit du dich wohlfühlst, was du in deinen Text integrieren möchtest und wie du die Geschichte formst. Das Lektorat gibt dir konstruktives Feedback, macht dich auf das Verbesserungspotenzial aufmerksam und lobt. Und dann liegt es bei dir, was du mit dieser Rückmeldung machst. Ich möchte dir als Lektorin nichts vorschreiben und dir befehlen, wie du deine Geschichte aufzugleisen hast. Ich gebe dir Hilfestellung, die dich unterstützt, das Beste aus deinem Text zu kitzeln.